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Galerie - HÖRERPOST

Rock/Schlager Kontroverse

Diese Übersicht reflektiert eine über Jahre gehende Diskussion der Musikgeschmäcker, wo sich Rock- und Schlagerfans mit teils heftigem, teils ruhigem Wortschatz gegenüberstanden. Vom Hörensangen her kenne ich die konkurierenden Geschmackslager der 60er Jahre, in der sich die Fans der Beatles dem der "bad boys" The Rolling Stones gegenüberstanden. In den 70ern machte ich das gleiche mit, wenn es um ABBA (die erfolgreichste Gruppe jenes Jahrzehnts, die generationsübergreifend erfolgreich war, also auch von den Eltern gemocht wurde, was ja eigentlich bei Teens eher eine Contra-Reaktion hervorruft) und den Rock-Gruppen ging, die viele als "wertvoller" empfanden. Beides hat nicht unbedingt direkt mit der nachfolgenden Diskussion zwischen Schlagern und Rockmusik zu tun, ist aber im Grund von der Geschmacksdiskussion her das Gleiche. Eigentlich heisst es ja "über Geschmack läßt sich nicht streiten", doch wird tun dies seit Generationen und jeder hat aus seiner Sicht heraus irgendwo recht. Was mir als Schul-Discjocken jedoch in den 70er Jahren aufgefallen war, ist die Tatsache, dass "in" immer das war, was zur jeweiligen Zeit gerade im Radio raus- und runtergedudelt wurde. Es wurde uns halt "eingehämmert". Das war so, ist so, und wird vermutlich immer so bleiben. Spielte ich Titel zu früh, weil ein Radiomoderator die neueste Platte aus USA oder England schon da hatte, dann wollte es niemand wirklich hören, weil es noch nicht populär war. Als es dann auf allen Radiostationen präsent war, konnten die Schüler gar nicht genug davon bekommen. Als es dann im Radio wieder abebbte, war auch die Zeit in der Schuldisco vorbei dafür. Will sagen: Die Medien entscheiden und entschieden damals wie heute im dominanter Weise den Geschmack der Teenager. Einen wirklich selbstentwickelten Musikgeschmack konnte man da nicht wirklich entdecken ... oder sagen wir so: wenn nicht jemand ein wirklich gutes Selbstbewußtsein entwickelt hatte, das ihm oder ihr erlaubte, eine gewisse Außenseiterstelle zu offerieren (heute würde man sagen, "sich outen"), dann versteckte man sich im Geschmack dessen, was die Allgemeinheit oder die Clique zu haben vorgab. Denn wer wollte sich schon isolieren.Ein wenig einfacher war es sicher, seine Meinung in Briefen kund zu tun, wir wir nachfolgende lesen werden. Aber ein Brief an einen Radiomoderator ist auch in gewisser Weise nicht mit einem direkten Outing gegenüber tatsächlich präsenten Personen verbunden und von daher für jeden sicherlich leichter. Deshalb sind schon die nachfolgenden Beispiele, insbesondere die mit extremem Wortschatz interessante Zeitzeugen, die zwar einerseits individuell sind, sich aber durchaus in Variationen in jeder Generation wiederholen.

Erhaltene Originaldokumente sind als PDF-Datei einsehbar (in Arbeit)

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